Vorbemerkung Das „Praktikum Klassische Physik“ ist ein wesentlicher Bestandteil des Grundstudiums. Es wird in zwei Kursen (P1 und P2) im dritten und vierten Fachsemester durchgeführt. In jedem Kurs besteht die Aufgabe darin, zehn Versuche aus unterschiedlichen Gebieten der Physik durchzuführen, d.h.: (i) sich zu Hause auf den jeweiligen Versuch vorzubereiten; (ii) den Versuch in den Praktikumsräumen unter Anleitung eines Betreuers durchzuführen; (iii) die selbstgewonnenen Messwerte zu analysieren und schliesslich (iv) ein Protokoll anzufertigen, welches vom Betreuer begutachtet wird. Da viele Versuche Themengebiete berühren, die (noch) nicht ausführlich in einer Vorlesung abgehandelt wurden, soll geübt werden, sich selbständig in unbekannte Bereiche einzulesen und die wesentlichen Zusammenhänge herauszufiltern. Das vermittelte Wissensspektrum reicht von der Mechanik und Elektrik über Optik bis zur Kernphysik. Ein weiteres wichtiges Lernziel im Praktikum ist die Erkenntnis, dass alle Messwerte fehlerbehaftet sind, und dass die „exakten Naturwissenschaften“ nur dadurch als „exakt“ bezeichnet werden können, weil Messergebnisse nur mit Fehlerangabe veröffentlicht werden. Im Praktikum wird Teamfähigkeit geübt. Innerhalb eines kurzen Zeitfensters (eine Woche) müssen sich zwei Studenten so koordinieren, dass in einem neu zu erarbeitenden Themengebiet eine brauchbare Messung sowie ein vorzeigbares Protokoll herauskommt. Jeder Student ist dabei für den Erfolg (oder Misserfolg) seines Teamkollegen mitverantwortlich. (Es wurde gewünscht, die Folien der Einführung in die Fehlerrechnung hier im Web zugänglich zu machen) |
Sechs Stunden habt
Ihr jeden Tag. Die Versuche finden an einem festen Wochentag
(Mo,Di,Do) nachmittags von 13:30 bis 19:30 statt. Der Betreuer überprüft beim einführenden Gespräch,
ob die Studenten sich ausreichend mit der Versuchsthematik beschäftigt haben.
Danach erfolgt eine Einweisung in die Apparatur. Nach dem Vertrautmachen mit
der Apparatur kann mit den Messungen begonnen werden. Hierbei sind unbedingt
die Sicherheitsbestimmungen bzw. die Anweisungen des Betreuers
zu befolgen. |
...und Euch des
Schreibens ja befleißt, Das Protokoll soll ein erweitertes Laborbuch sein, das die Arbeit einer Praktikumsgruppe für einen bestimmten Versuch dokumentiert. D.h. eventuell angefertigte schriftliche Vorbereitungen, sowie die Tätigkeiten an der Apparatur – Versuchsbeschreibung, Skizzen mit Bezeichnung der verwendeten Messgeräte und eingestellte Messbereiche, aufgenommene Daten (=Rohdaten) -- gehören ebenso in das Protokoll wie die zu Hause ausgeführte Datenanalyse mit Fehlerrechnung. Ein
Protokoll besteht folglich aus · dem Deckblatt (ist auch in der Latex-Vorlage s.u. enthalten) · dem Aufgabenblatt · (evtl. der schriftlichen Vorbereitung wie z.B. eine vorab zu berechnende physikalische Größe) · dem Messprotokoll (mit Skizzen des Versuchsaufbaus…) · der Auswertung In der Auswertung sollen die Messungen in Tabellen- und Diagrammform sinnvoll dargestellt werden. Statistische Fehler sollen berechnet und systematische Fehler sollen diskutiert werden. Der Weg von den Rohdaten zum Versuchsergebnis soll derart dargestellt werden, dass ein Fachmann dem Analyseweg folgen kann. Die Herkunft von Bildern oder wichtiger Formeln sollte durch einen Literaturverweis vermerkt werden, z.B. durch (s. Literaturmappe), oder durch die vollständige Angabe der Quelle. Beachten
Sie die Fristenregelung: Das Protokoll zum N-ten Versuch muss am folgenden Versuchstag
(N+1) abgegeben werden. Beachten Sie beim
Erstellen des Protokolls die Leitlinien
guter wissenschaftlicher Praxis! Protokollbewertung: Die Protokolle der
Praktika „Klassische Physik“ sind unbenotet. Es werden jedoch drei Kategorien
unterschieden: ·
„+“ bedeutet, dass
das Protokoll besonders sorgfältig und ohne Mängel angefertigt wurde. ·
„0“ bedeutet, dass
das Protokoll keine groben Mängel enthält, bzw. dass nach einer Rückgabe alle
beanstandeten Mängel (auf gesonderten Blättern) korrigiert wurden. ·
„-“ bedeutet, dass grobe Mängel bestehen, die auch nach einer Rückgabe nicht zufriedenstellend
oder nicht vollständig berichtigt wurden. Eine Rückgabe wird vom
Betreuer möglichst zeitnah gemacht, wobei er auf dem Deckblatt die Punkte
(z.B. Aufgabenteile) angibt, die nachgebessert werden müssen. Zu den
häufigsten Ursachen für Rückgaben zählen: ·
fehlende oder
falsche Achsenbeschriftungen an Diagrammen; ·
fehlende
physikalische Einheiten an Formeln oder Tabellen; ·
„vergessene“ d.h.
unbearbeitete Aufgabenteile; ·
nicht
nachvollziehbarer bzw. falscher Rechenweg; ·
fehlende
Schlussbetrachtung Geringe Mängel (z.B.
ungeschicktes Zahlenformat) werden des Lerneffekts wegen mitgeteilt, führen
aber nicht zu einer Rückgabe. Die Bewertungskategorie
„-“ („minus“) ist relevant für die Gesamtbewertung des Praktikums: hat ein Praktikumsteilnehmer bei mehr als zwei Protokollen
eine „-“-Bewertung erhalten, so wird ihm die Studienleistung nicht anerkannt. Die Bewertungskategorie
„+“ („plus“) wirkt sich nicht auf die Anerkennung der Studienleistung aus.
Insbesondere kann ein „+“ kein „-“ aufheben. Eine große Zahl von
„+“-Bewertungen ist aber hilfreich für die Anfertigung eines positiven
Gutachtens, falls ein solches benötigt wird. (Ein begründeter Gutachtenwunsch
muss zu Beginn des Semesters besprochen werden). Namenskonvention: Die Protokolle werden als pdf-Dokumente
elektronisch über die Ilias-Plattform abgegeben. Damit der Stand der
Protokolle für alle Beteiligten leicht überschaubar wird, muss folgende
Namenskonvention eingehalten werden, bei der die zeitliche und
alphanumerische Ordnung übereinstimmen: „Gruppe-Versuch-Statusflag.pdf“ -
als Beispiel für das Laser-A – Protokoll der Gruppe Mo04: 1)
Mo04-LaserA-protokoll.pdf (das Protokoll der Praktikumsgruppe) 2)
Mo04-LaserA-retoure.pdf (die vom Betreuer kommentierte
Rückgabe) 3)
Mo04-LaserA-zweitabgabe.pdf ( das
von der Praktikumsgruppe korrigierte Exemplar) 4)
Mo04-LaserA-zweitabgabe-ok.pdf oder
Mo04-LaserA-zweitabgabe-nok.pdf
(vom Betreuer mit abschließenden Kommentaren - ok oder „minus“) Falls das Protokoll auf
Anhieb in Ordnung ist, entfallen die Versionen 2) und 3) und der Betreuer
kann dann ein Mo04-LaserA-ok.pdf hochladen. nützliche
Hilfsmittel: hier finden Sie die LaTeX-Vorlage für Praktikumsprotokolle auf der Seite der Fachschaft (immer aktuell); oder eine lokale Kopie (falls es Internetprobleme gibt). Auf der Webseite von Professor Quast gibt eine Sammlung von Hilfsmittel Zur Datendarstellung bzw. zur Datenanalyse. Diese gehen aus der Veranstaltung „Computergestützte Datenauswertung“ hervor und sind dazu gedacht, alle im Laufe eines Physikstudiums anfallenden Anforderungen im Umgang mit Daten zu erfüllen. Bonusfeature: Jedes Praktikumsteam muss für sich selber abwägen, ob es den zu Beginn höheren redaktionellen Aufwand für Praktikumsprotokolle betreiben will mit dem Vorteil das es sich später bei seiner Bachelor- bzw. Master-arbeit mehr auf den Inhalt konzentrieren kann. An dieser Stelle möchte ich aber nicht verschweigen, dass die DIN-Normen längst nicht in allen Instituten angewandt werden. Wegen des internationalen Charakters unserer Wissenschaft pflegen viele Professoren lieber den Stil ihres eigenen Fachgebiets. Wenn Sie eine gute Note für Ihre Bachelorarbeit erhalten möchten, sollten Sie das Layout lieber dem Geschmack der jeweiligen Institutsleitung anpassen und nicht auf die DIN-Normen pochen :) ..das müsst Ihr mir
nicht zweimal sagen.
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